Guatemala

Nach viereinhalb Monaten Mexiko sind wir gespannt auf den nächsten Grenzübertritt. Problemlos reisen wir am 13. April in La Mesia nach Guatemala ein. Die erste Nacht stehen wir gerne meist auf einem Camping oder einem anderen sicheren Platz um sich erstmal mit dem neuen Land anzufreunden. Auch heute stehen wir bei einem Hotel.

Dann geht es weiter in Richtung Lake Atitlan den wir eigentlich vor haben zu besuchen. Allerdings ist die Wettervorhersage nicht berauschend und wir entscheiden uns dagegen. Die Nacht verbringen wir in einem Park. Als ich mit unserer Tochter auf dem Spielplatz bin werden wir von Einheimischen umringt die begeistert sind von den blonden Haaren unserer Tochter. Sie wollen Bilder von und mit ihr machen. Sie bekommt sogar ein paar Münzen für ein Bild. So ähnlich kennen wir es schon aus Marokko aber es ist immer wieder interessant zu beobachten. Irgendwann hat unsere Tochter aber keine Lust mehr und wir verziehen uns nach drinnen.

Wir fahren dann also direkt nach Antigua. Wir genießen eine Woche die schöne aber recht laute Stadt. Alles ist in Fußreichweite und wir essen uns durch tolle Restaurants. Überraschend ruhig sind die Nächte obwohl wir fast mitten in der Stadt stehen.

Da wir uns entschieden haben nicht nach Kolumbien zu verschiffen, da es einfach doch sehr teuer ist und wir Angst haben, dass unser LKW nicht so dort ankommt wie wir ihn abgeben, werden wir also nur bis Panama City fahren und dann wieder umdrehen. Wir werden auf dem Weg nach Süden etwas schneller unterwegs sein um dann auf dem Rückweg genug Zeit zu haben.

Deshalb verlassen wir Guatemala am 23. April schon wieder. Freuen uns aber schon auf ein Wiedersehen.

El Salvador und Honduras

Auch der Grenzübertritt zu El Salvador verläuft entspannt. Kurz nach der Grenze beginnt die Ruta de las Flores. Eine schöne Strecke durch die Berge aber leider sind wir zur falschen Jahreszeit hier und es blühen nicht sehr viele Blumen. Unser erster Eindruck ist auch, dass es hier nicht so viel Müll gibt aber das liegt wohl eher an der Touristenroute auf der wir gerade fahren.

Als ersten Übernachtungsplatz steuern wir einer kleinen Farm an bei dem man kostenfrei stehen kann. Unsere Tochter freundet sich sofort mit holländischen Kindern an und sie erkunden zusammen die Kühe, die Küken und den Rest der Farm.

Von hier geht es direkt zum Santa Ana Vulkan den wir am nächsten Tag besteigen wollen. Wir sind uns noch nicht ganz sicher ob wir alle zusammen oben ankommen, da unsere Tochter doch langsam schwer wird aber sie läuft immer wieder ein Stück und so ist es nicht zu anstrengend. Leider ist die Sicht in die Ferne an diesem Tag nicht besonders. In den Krater hinein sehen wir aber gut und man kann sogar ein bisschen beobachten wie er blubbert. Die Wanderung hat sehr gutgetan aber am Nachmittag sind wir platt also bleiben wir noch eine Nacht am Vulkan stehen, bevor wir nach San Salvador fahren um uns mit Freunden aus Mexiko zu treffen. Zwei Nächte bleiben wir in der Stadt aber dann zieht es uns wieder in die Ruhe und Natur.

Zwei Tage später verlassen wir El Salvador schon wieder und reisen nach Honduras ein. Wir wählen die Grenze im Süden. Hier haben wir nur ca. 130km bis nach Nicaragua. Wir verbringen eine Nacht in Choluteca an einer Mall und genießen die Klimaanlage dort. Nein wir haben keine und grade nachts ist es manchmal sehr warm trotz unserer kleinen Ventilatoren. Auf dem Rückweg werden wir uns in Honduras mehr Zeit lassen.

Nicaragua

In Nicaragua verbringen wir gerade mal 4 Tage aber diese Tage sind mit so viel Freundlichkeit gefüllt. Unsere erste Nacht stehen wir auf einem kostenlosen Platz in der Nähe von Leon. Der Mann der sich darum kümmert führt uns erstmal zu seiner Familie bei der wir mit Mangos und Limetten versorgt werden. Dann bringt er uns zum Stellplatz. Am nächsten Morgen holt er uns zum Frühstück bei seiner Familie ab. Und es ist sehr lecker. Mit selbst gemachten Kakao und frischem Guanabanasaft.

Wir möchten uns bei ihnen erkenntlich zeigen aber sie wollen absolut kein Geld von uns annehmen.

Es ist manchmal noch schwer für uns zu „akzeptieren“, dass sie Menschen das aus reiner Freundlichkeit machen.

Zwei Tage später quartieren wir und bei einer deutschen Familie ein die seit einem Jahr eine kleine Bananenplantage in der Nähe von Rivas betreibt. Sie haben vier Kinder und da ist die Freunde natürlich groß, wenn mal deutscher Besuch kommt. Sie leben sehr einfach in ihrem Schulbus haben aber alles was sie brauchen. Wir genießen die Zeit zusammen und versprechen auf unserem Rückweg wieder vorbeizukommen. In dieser Gegend von Nicaragua gibt es noch ein paar Sachen die wir erkunden möchten.

Am 5. Mai verlassen wir die Bananenplantage und fahren zur Grenze nach Costa Rica.

Costa Rica

Da sind wir wieder. Wieder, weil Christopher und ich vor 6 Jahren schonmal hier waren. Wir haben es wunderschön in Erinnerung und werden da auch diesmal nicht enttäuscht. Zwei Nächte bleiben wir bei einem Schweizer Pärchen auf einem Camping. Entspannen, erkunden auf einer kleinen Wanderung das Farmgelänge und werden den ganzen Weg von einem ihrer Schäferhunde begleitet. Als müsse er sicher gehen, dass wir den Weg auch finden. Wir sehen im Fluss die Schnauze eines Krokodils, in einer Palme versteckt sich eine Faultiermama mit ihrem Baby, Affen hangeln sich am Nachmittag durch die Bäume und überall auf dem Camping gibt es Hühner.

Am zweiten Tag baden wir in einem kleinen Wasserloch im Fluss. So richtig entspannend ist das allerdings nicht mit dem Gedanken, dass flussaufwärts ein Krokodil wohnt.

Wir brechen wieder auf und fahren zum Lake Arenal. Als wir an unserem ausgewählten Freistehplatz ankommen herrscht hier reges Treiben. Ein Motorradevent ist im vollen Gange. Aber uns wird von einem Deutschen gesagt, dass das nur so bis ca. vier Uhr geht und dann sind die wieder weg. Der Mann der mit uns gesprochen hat ist der Besitzer der deutschen Bäckerei im Ort die wir am nächsten Morgen zum Frühstück besuchen wollen.

Ab vier Uhr ist fast keiner mehr da und wir können uns einen Platz zum Stehen suchen. Wir verbringen eine ruhige Nacht mit ein paar anderen Campern und am nächsten Morgen besuchen wir die deutsche Bäckerei. Die Brezeln auf die wir uns sehr gefreut haben sind für meinen Geschmack etwas zu weich aber den anderen Beiden schmeckt es. Wir packen noch drei extra ein für unsere kleine Wanderung. Auf dem Weg nach La Fortuna haben wir immer wieder einen wunderschönen Blick auf den Vulkan Arenal.

Erst wollten wir den Fortuna Wasserfall anschauen, allerdings muss man hier pro Person schon 15 Dollar zahlen. Es sind viele viele Stufen bis zum Wasserfall nach unten und wir befürchten, dass unsere Tochter dann keine Lust hat diese auch wieder hoch zu klettern. Zufällig kann man aber kurz hinter dem Parkplatz zum Fortuna Wasserfall parken um zu einem kleineren Wasserfall zu wandern. Wir parken also am Ende der Straße vor einem großen Tor.

Man kann sich links am Tor vorbei schlängeln und dann einfach dem Weg folgen. Irgendwann klettert man über die Wurzeln zum Fluss hinunter und muss erstmal den Fluss durchqueren um auf der anderen Seite dem Weg zu folgen. Also Schuhe aus und Hosen hochkrempeln. Auf der anderen Seite angekommen folgt man noch etwa 5 Minuten dem Fluss und kommt schon zum Wasserfall mit Pool zum Schwimmen. Es ist eine sehr willkommene Abkühlung und wir erholen uns eine Weile dort bevor es wieder zurück geht.

Nun steht die Entscheidung an ob wir auf der Karibikseite nach Panama einreisen oder auf der Pazifikseite. Wir entscheiden uns die Pazifikseite auf dem Rückweg zu erkunden und düsen zum Cahuita Nationalpark. Die Nacht verbringen wir kurz vor dem Park am Strand. Es ist heiß und unglaublich feucht.

Schon auf dem Parkplatz vom Nationalpark höht man die Brüllaffen brüllen. Man läuft auf einem einfachen Holzsteg ca. 2km bis zum Strand. Hier wollen wir uns im Meer erstmal abkühlen. Aber das Meer ist badewannenwarm. Trotzdem herrlich. Wir Wandern dann noch eine Weile am Strand entlang und saugen die herrliche Aussicht auf die Karibik in uns auf.

Auf dem Rückweg zum Parkplatz begegnen wir dann tatsächlich noch einem Waschbären und ein paar Affen die sich die Bäume hangeln. So macht das Wandern auch unserer Tochter Spaß.

Nach sechs Nächten verlassen wir Costa Rica schon wieder und freuen uns in ein paar Wochen wieder kommen zu können.

Oh wie schön ist Panama

Das fanden ja auch schon der Bär und der Tiger. Und Recht hatten sie. Uns gefällt es auf Anhieb sehr gut hier. Die Hitze macht uns aber sehr zu schaffen und so entscheiden wir uns nach Boquete zu fahren. Der Ort liegt auf gut 1000 Meter Höhe und vor allem die Nächte sind etwas kühler.

Wir machen eine tolle Wanderung zu drei Wasserfällen. Es ist ein wunderschöner Weg durch den Regenwald. Wir überqueren kleine Bäche, steigen manchmal rutschige Treppen hoch und runter und einmal muss man an Wurzeln hochklettern. Immer wieder wird man mit einem tollen Blick auf einen Wasserfall belohnt.

Mit zwei Stopps und einer Abkühlung in einem Hotelpool kommen wir nach Panama City. Wir übernachten mitten in der Stadt in der Overland Embassy. Hier treffen sich wohl alle die ihr Fahrzeug nach Kolumbien verschiffen wollen. Aber auch alle anderen Camper sind herzlich willkommen.

Alejandro, der Besitzer freut sich riesig über jeden der kommt und gibt gerne Tipps was man in Panama alles so besuchen sollte. Er ist auch derjenige, der allen beim Verschiffen hilft und ist wohl immer bester Laune.

Hier bleiben wir zwei Nächte und besuchen den alten Stadtteil Casco Viejo. Eine romantische Ecke der Stadt. Ich verbringe danach noch ein paar Stunden mit unserer Tochter auf dem Spielplatz.

Die Hitze treibt uns dann weiter und wir folgen dem Tipp eines Schweizer Pärchens und fahren hoch an die Karibikküste nach Puerto Lindo. Hier ist wenigstens ein bisschen mehr Wind. Wir lassen uns mit einem Boot auf die Isla Grande fahren um dort am Strand zu entspannen. Allerdings ist Sonntag und viele Einheimische und Touristen wollen das gleiche. Hier unterscheidet sich definitiv die Vorstellung bezüglich Entspannung. Es ist sehr voll und die Musik läuft mit voller Lautstärke. Wir planschen also ein bisschen und gehen danach noch Essen bevor wir uns von einem Boot wieder zurückfahren lassen.

Tja von hier beginnt also unsere Rückreise. Es ist ein bisschen ein komisches Gefühl, dass wir jetzt wieder auf dem Heimweg sind und leider nicht nach Südamerika verschiffen. Aber es ist richtig so und wir haben auf dem Weg hierher viele tolle Plätze ausgelassen und freuen uns das alles noch zu erkunden.