Baja California
Einreise und Rancho La Botello
Es ist soweit. Am 28.11.2022 machen wir uns auf dem Weg zur Grenze bei Tecate. Auch wenn wir der Meinung sind, dass das alles entspannt verlaufen wird, sind wir ein bisschen nervös.
Wir parken vor der Grenze und Christopher macht sich mit allen Unterlagen auf den Weg zum Schalter. Ich bleibe mit unserer Tochter im LKW und durchstöbern unser Päckchen aus Deutschland.
Nach einer Stunde Unterlagen ausdrucken, kopieren und Formulare ausfüllen kommt Christopher zurück und wir können bis ans Grenzgebäude vorfahren. Hier möchte man nochmal kurz in unseren LKW reinschauen und schon sind wir in Mexiko.
Wir freuen uns, dass es so problemlos ging und machen uns jetzt erstmal auf den Weg zum Einkaufen. Da man viele Lebensmittel nicht mit einführen darf ist unser Kühlschrank so gut wie leer.
Danach geht es weiter zu unserem ersten Ziel: Rancho La Bellota. Nach ca. 1,5 Stunden Fahrt kommen wir an unserer Abzweigung zur Ranch ab. Ab hier ist die Straße eher holprig aber wir kommen gut voran. Bis wir an einem Tor stehen und nicht weiterkommen. Wir fragen Anwohner aber die können uns auch nicht helfen und es gibt hier absolut kein Telefonnetz. Glücklicherweise sehen wir ein paar Arbeiter, Christopher springt über den Zaun und fragt um Hilfe. Sie machen sowiso gerade Feierabend und lassen uns durch das Tor. Später erfahren wir, dass es einen versteckten Schlüssel gibt, aber das wurde wohl vergessen uns mitzuteilen als wir uns angemeldet haben. Wir kommen an uns sind froh den Holperweg gefahren zu sein. Es ist eine herrliche Ranch mit Pferden, Schafen und einigen Hunden. Wir werden herzlich empfangen und verbringen zwei Nächte hier um erstmal anzukommen und uns zu überlegen wie wir weiterfahren.
Wir machen uns auf den Weg nach Ensenada um noch ein paar Sachen zu erledigen. Simkarten besorgen und Geld abheben sind erstmal das Wichtigste.
Wir haben uns entschlossen erstmal an der Westküste weiter zu fahren. Es zieht uns doch sehr in den Süden, deshalb sind wir relativ zügig unterwegs. Finden aber immer wieder schöne Stellplätze.
San Ignacio
Nach so viel fahren, beschließen wir ein bisschen auszuruhen und fahren einen Campingplatz in San Ignacio an. Ein beliebter Ort für Reisende aller Art um einen Stopp einzulegen und sich das nette Örtchen anzuschauen. Wir treffen auf ein Alexia und Laurent, ein kanadisches Pärchen, das wir schon einmal getroffen haben und die sich auf der Baja gut auskennen. Wir holen uns noch ein paar Tipps von ihnen und genießen die Zeit auf dem Camping.
Playa El Coyote
Es geht weiter in den Süden. Unsere Bekannten, Elisabeth, Anna und Alex, mit denen wir in den USA schon einige Tage verbracht haben sind schon ein Stück weiter am Playa El Coyote. Wir geben nochmal ein bisschen Gas und haben sie bald eingeholt.
Es ist ein wunderschöner Strand und man steht wirklich direkt am Wasser. Wir machen es uns gemütlich und bleiben drei Nächte. Es kommen immer wieder Lebensmittelhändler vorbei und bieten ihre Waren an. Sogar selbstgemachte Wurst bekommen wir. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Wir genießen es nicht zu fahren und es werden sogar die ersten Weihnachtsplätzchen gebacken.
Die Männer versuchen sich im Angeln. Leider bringen sie keinen frischen Fisch mit, dafür wird Christopher von einem Stachelrochen in den Fuß gestochen als er durchs flache Wasser läuft. Auch hier gibt es kein Handynetz aber unser kanadischer Nachbar kann uns helfen. Man muss den Fuß ca. ein bis eineinhalb Stunden in heißes Wasser halten, damit das Gift neutralisiert wird. Danach geht es schon besser und ein paar Tage später ist es schon wieder fast vergessen. Glück gehabt. (Denken wir.)
Loreto
Nach den schönen Strandtagen fahren wir nach Loreto. Ein süßes Städtchen aber voll. Wir bekommen grade noch einen Ersatzplatz auf einem kleinen Camping mitten in der Stadt.
Wir machen einen Spaziergang durch den Ort der herrlich bunt und weihnachtlich geschmückt ist.
Playa Ligüi
Bis La Paz ist es ein gutes Stück zu fahren und wir beschließen uns schon kurz hinter Loreto nochmal einen Stopp am Playa Ligüi zu machen. Ein herrlicher Ort mit Pelikanen und tollem Ausblick.
Christopher und Alex werden netterweise von einem Fischer mit rausgenommen und diesmal kommen sie auch mit Beute zurück. Christopher hat noch einen Kugelfisch gefangen, der natürlich schnell wieder zurück ins Wasser gelassen wurde.
Die Fische werden zerlegt und wir genießen ein wunderbares Abendessen bei Kerzenlicht.
La Paz und Küstenstraße
Mit einem Zwischenstopp für die Nacht kommen wir zwei Tage später in La Paz an. Der Maranatha Campingplatz ist der perfekte Platz zum Wäsche waschen, die Kinder können sich auf dem Spielplatz austoben und man kann sich mit anderen Reisenden austauschen. Wir verbringen ein paar sehr entspannte Tage in La Paz. Da Christophers Fuß wieder zu schmerzen beginnt und anschwellt, sucht er vorsichtshalber einen Arzt auf. Soweit nicht schlimm aber es hat sich eine Infektion gebildet und er muss erstmal Antibiotika nehmen. Dann geht es über Los Barilles die meist sehr holprige Küstenstraße nach San Jose del Cabo. Wir sind auf der Suche nach einem schönen Strand für Weihnachten und wir geben Alles, bis wir zum ersten Mal seitdem wir in unserem LKW unterwegs sind im Sand feststecken. Also Schaufel raus, Luftdruck der Räder runter und weiter geht’s. Wir bekommen noch Hilfe von in der Nähe stehenden Overlandern und sind dann doch relativ schnell aus dem weichen Sand wieder draußen.
45 Minuten später haben unsere Reifen dann wieder den richtigen Druck um weiterzufahren.
Wunderschöne Strände hat es auf jeden Fall aber null Handyempfang und da wir an Weihnachten gerne mit unseren Familien telefonieren wollen, entscheiden wir uns für den La Pastora Beach oberhalb von Todos Santos.
La Pastora Beach
Wir bleiben eine Nacht in San Jose del Cabo und fahren dann am 23. Dezember zum La Pastora Beach.
Hier bleiben wir ein paar Nächte und feiern zusammen mit Elisabeth, Anna und Alex und vielen anderen Weihnachten. Wir besuchen noch eine Schildkrötenfreilassungsaktion. In der Nacht sind viele Freiwillige unterwegs und suchen die Schildkröteneier, am nächsten Tag werden die geschlüpften Babyschildkröten dann ins Meer freigelassen. Ein tolles Erlebnis grade für die Kleinen. Wie viele der Babys werden es wohl schaffen und an diesen Strand zum Eier legen wieder zurückkommen?
Cabo San Lukas
Cabo San Lukas ist der südlichste Punkt der Baja und El Arco, ein Felsbogen, eine Attraktion, die man nur vom Wasser aus besichtigen kann. Wir steigen zusammen mit den anderen also in ein kleines Boot und lassen uns zum Arc fahren. Es sind viele andere Boote unterwegs, aber wir schaffen es trotzdem Bilder ohne andere Boote zu machen. Auch die Mädels haben viel Spaß und viel zu schnell ist die Stunde vorbei.
Todos Santos
Hier trennen sich unsere Wege erst einmal. Wir fahren nach Todos Santos. So richtig haben wir uns das nette Örtchen noch nicht angeschaut. Wir bleiben auf dem Camping in der Stadt, schlendern durch die kleinen Gassen und genießen ein leckeres Abendessen.
Tecolote Beach und Balandra Beach
Wir machen uns wieder auf den Weg nach LA Paz. Hier wollen wir uns nach einer Fähre aufs Festland erkundigen. Es gibt zwei Anbieter. Bei TMC kann man im LKW übernachten. Die nächste Möglichkeit zu buchen ist erst in knapp zwei Wochen aber wir werden auf verschiedene Wartelisten der nächsten Tage gesetzt.
Erstmal machen wir es uns auf dem Maranatha Camping wieder gemütlich und verbringen den Rutsch ins neue Jahr schlafend. Wir haben uns auch noch über Baja Ferries erkundigt. Hier nimmt man eine Kabine für die Überfahrt über Nacht. Wir entschließen uns am Ende für diese Variante weil wir denken es ist entspannter für unsere Tochter wenn sie auf dem Schiff rumlaufen kann.
Wir haben also nun unsere Fähre für den 5. Januar gebucht. Die Tage bis dorthin verbringen wir am Tecolote Beach. Hier ist einiges los aber wir haben einen Platz direkt am Wasser. Wir machen eine kleine Wanderung auf eine Klippe mit tollem Ausblick. Wir versuchen über die Hügel und zwei Strände zum Balandara Beach zu wandern aber werden auf halbem Weg aufgehalten. Den Balandra Beach dürfen nur eine gewisse Anzahl von Personen auf einmal besuchen. Wir wandern also zurück und stellen uns am nächsten Tag um 11 Uhr beim Balandra Beach an. Es ist wirklich ein wunderschöner Strand, den wir ein paar Stunden genießen. Man kann im flachen Wasser ein gutes Stück rauslaufen oder auf einen kleinen Hügel steigen und das Ganze von oben bestaunen.
Am Nachmittag stellen wir uns an den Strand neben der Fähre. Morgen soll es ja los gehen.
Denken wir. 😊 Als wir am nächsten Tag zur Fähre fahren wird uns allerdings mitgeteilt, dass die Fähre heute nicht geht, da auf dem Festland der Sohn des Drogenkartellchefs El Chapo festgenommen wurde und es in einigen Städten Aufstände und Straßensperren mit brennenden LKWs gab. Wir bleiben also noch eine Nacht und glauben kaum am nächsten Tag fahren zu können. Aber wir werden überrascht und am 6. Januar können wir abends losschippern. Es ist eine ruhige Überfahrt und nach ca. 13 Stunden Fahrt kommen wir in Mazatlan an. Fünfeinhalb Wochen waren wir auf der Baja und haben uns sehr willkommen und wohl gefühlt. Wir sind sehr gespannt wie es auf dem Festland wird.