In Mazatlan angekommen merkt man von den Unruhen erstmal gar nichts. Wir erkunden die Stadt ein bisschen und übernachten etwas außerhalb am Wasser mit Elisabeth und ihrer Familie. Erst als wir uns auf den Weg Richtung Süden machen kommen wir an einigen teilweise immer noch brennenden LKWs vorbei.
Manche werden von Einheimischen durchsucht ob noch etwas Brauchbares zu holen ist. Zusammen fahren wir bis zu Charlys Camping kurz hinter Guadalajara. Charly ist ein Schweizer, der zusammen mit seiner mexikanischen Frau ein Restaurant, ein paar Bungalows und ein paar Stellplätze besitzt. Wir genießen das gute Essen, entspannen und aus schon sind wir eine Woche dort. Die Mädels genießen es sehr zusammen zu sein, denn nach einer Woche trennen sich unsere Wege erstmal und diesmal sind wir uns nicht sicher ob wir uns hier in Mexiko wiedersehen. Sie müssen nochmal nach Guadalajara zu einer Werkstatt zurück und uns zieht es in die bunte Stadt.
Guanajuato
Wir kommen mittags in Guanajuato an und sind ein bisschen aufgeregt ob wir es zu unserem ausgewählten Campingplatz schaffen werden. Die Straßen nach oben werden schmaler aber wir kommen gut durch. Dann stehen wir vor der Einbahnstraße die zum Camping führt. Diese müssten wir in entgegengesetzter Richtung fahren um zu Camping zu gelangen. Christopher schaut sich das Ganze erstmal an und nach Absprache mit dem Besitzer und einer Besen/Stangenkonstruktion können wir die zu tief hängenden Kabel hochheben. Der Besitzer stoppt die Autos die von unten kommen und wir schaffen es auf den Campingplatz. Es ist ein kleiner Platz aber mit schönem Blick auf die bunten Häuser. Am nächsten Tag erkunden wir die Stadt, fahren mit einer kleinen Seilbahn zur El Pipila Statue nach oben und haben einen tollen Blick über die Stadt. Am Nachmittag, durch ein Eis gestärkt, machen wir uns bergauf wieder auf den Weg zum Camping.
San Miguel de Allende
Nicht weit von Guanajuato liegt San Miguel de Allende. Es soll einer der schönsten Städte Mexikos sein. Wir finden noch einen Platz auf einem kleinen Camping mitten in der Stadt und machen uns am nächsten Tag direkt auf den Weg in die Stadt. Zwei Dinge fallen uns sofort auf. Erstens sind die Straßen und Plätze super sauber und zweitens sind hier sehr viele nicht Mexikaner unterwegs.
Die Stadt wurde 2017 vom New Yorker Stadtmagazin zur besten Stadt der Welt ernannt. Laut Aussage eines dort lebenden Kanadiers leben dort 17000 Kanadier und US Amerikaner. Wir können gut nachvollziehen, dass es sich dort gut aushalten lässt. Die Stadt liegt 1900 MüM. Tagsüber ist es wunderbar warm und nachts kühlt es ab und man kann gut schlafen. Wir bleiben entgegen unserer Planung ein paar Tage mehr und nutzen vor allem den Spielplatz in vollen Zügen aus. Wer weiß wann wir wieder so einen tollen Spielplatz finden.
Teotituhacan
Nächster Halt, Teotituhacan. Eine der bedeutendsten prähistorischen Ruinenmetropolen Amerikas. Es ist Sonntag und sehr voll. Wir beschließen es uns auf dem Camping gemütlich zu machen und erst am nächsten Morgen die Pyramiden zu besichtigen. Morgens um ca. 7 Uhr starten viele Heißluftballons ganz in der Nähe und fliegen über uns hinweg. Von unserem Camping kann man sie wunderbar beobachten und auch während wir uns die Pyramiden anschauen kommen immer wieder welche vorbei. Wir nutzen die Morgenstunden um uns alles in Ruhe anzuschauen bevor es zu heiß wird.
Oaxaca, Hierve el Agua, Pazifikküste
Mit jeweils einer Übernachtung in Puebla und im Jardin Botanico Helia Bravo Hollis waren wir dann recht zügig in Oaxaca. Hier machen wir es und auf dem El Rancho Campingplatz bei El Tule gemütlich. Wir haben vor hier ein paar Wochen zu bleiben und unsere Tochter freut sich sehr ihre Freundin wieder zu sehen mit der wir sowohl in Kanada als auch in den USA immer wieder gereist sind.
Nach ca. 2 Wochen in Oaxaca wollen wir einen Abstecher an die Küste machen. Bevor es losgeht besuchen wir noch Hierve el Agua, einen versteinerten Wasserfall. Wir machen eine kleine Wandung um den Wasserfall herum aber es ist uns dann doch zu windig und zu kalt um in den kleinen Becken oberhalb des Wasserfalls zu baden.
Danach machen wir uns auf der 175 nach Süden. Heute sind es noch nicht so viele Kurven und wir schaffen es bis kurz hinter den kleinen Ort El Pacifico. Hier übernachten wir und genießen nochmal die kalte Nacht. Am nächsten Tag wird es dann sehr kurvig, heiß und feucht.
Wir quartieren uns in Zipolite auf einem Campingplatz ein. Unsere Freunde haben Besuch aus Deutschland und haben ein Hotel ein Ort weiter bezogen. Netterweise dürfen wir den Strand des Hotels nutzen und genießen den kleinen Urlaub hier. Zipolite selbst ist ein lustiger kleiner Ort in dem man auch gerne nackig am Strand sein darf.
Nach vier Nächten in Zipolite fahren wir etwas weiter bis kurz vor den Huatulco Nationalpark und verbringen zwei Tage im Chuparosa Campingplatz am Playa de San Augustin. Es ist super heiß und wir sehnen uns zurück nach kühleren Nächten. Diesmal nehmen wir die 190 zurück nach Oaxaca.
Wir verbringen dann tatsächlich noch fünf Wochen on Oaxaca. Mein (Christina) Rücken hat die letzten Monate gelitten und ich habe eine deutsche Physiotherapeutin gefunden zu der ich gehen kann. Das tut sehr gut und mit gezielten Übungen wird es auch langsam besser.
Nachdem die Familie der Freundin unserer Tochter kurzfristig nach Hause reisen musste war unsere Tochter traurig aber man trifft ja glücklicherweise immer wieder Familien und so freundet sich unsere Tochter mit einem Jungen aus den USA an. Wir verstehen uns alle sehr gut und entscheiden uns zusammen weiter nach San Cristobal de las Casas zu fahren.
Es ist ein bisschen komisch nach einigen Wochen wieder loszureisen aber wir freuen uns, dass es wieder weiter geht.
San Cristobal de las Casas
Auf dem Weg nach San Cristobal machen wir einen Halt in Tuxtla Gutierrez um eine kleine Bootstour auf dem Canon del Sumidero zu machen. Um halb Zehn geht es los und es ist schon ganz schön heiß. Aber mit dem Fahrtwind ist es herrlich. Wir entdecken zwei Krokodile und eine kleine Affenfamilie, die uns von ihrem Baum ganz genau beobachten. Es ist eine wirklich schöner Bootsfahrt aber leider schwimmt sehr viel Müll im Wasser.
Am Nachmittag geht es dann nach San Cristobal. Wir wurden gewarnt mit dem Wasser hier sehr vorsichtig zu sein, da es schmutzig ist und viele die hier sind davon krank werden. Wir waschen also unser Obst bevor wir es essen mit Microdyn und trinken nur das Trinkwasser das wir kaufen können. Drücken wir die Daumen, dass es uns nicht erwischt.
Der Campingplatz San Nicolas ist sehr schön und in guter Fuß Reichweite von der Stadt.
Ganz in der Nähe gibt es Höhlen die wir uns anschauen wollen. Mit dem Taxi fahren wir ein paar Kilometer zum El Arcotete Park und erkunden die Höhlen. Wir haben nicht viel erwartet wurden aber überrascht. Gerade für unsere Tochter war es ein großer Spaß alles zu erkunden, vielleicht auch weil sie sich nicht bücken musste.
Magendarmprobleme haben wir zwar nicht bekommen, aber mich (Christina) hat eine schöne Erkältung erwischt, weshalb ich die nächsten Tage hauptsächlich auf dem Camping verbracht habe.
Nach Zehn Tagen in San Cristobal haben wir unsere Sachen wieder zusammengepackt und sind zum El Chiflon Wasserfall gefahren.
El Chiflon
Nach ein paar Stunden Fahrt sind wir ein ganzes Stück tiefer und es ist sehr viel wärmer und recht windig. Wir kommen am Nachmittag beim Parkplatz zum Wasserfall an aber wir entscheiden uns trotzdem die Wanderung noch zu machen. Es sind einige Stufen bis ganz nach Oben aber es gibt immer wieder schöne Plätze an denen man eine kleine Pause machen und ein paar Bilder schießen kann. Nach ca. 40 Minuten ist man Oben und hat einen tollen Blick auf den Wasserfall. Das Wasser zeigt sich in türkisem blau und ab und zu weht der Wind eine kleine Abkühlung herüber.
Da es schon später wird machen wir uns auf den Rückweg und kurz vor dem Parkplatz kühlen sich Christopher und unsere Tochter noch kurz im kalten Nass ab.
Der Wind hört am späten Abend abrupt auf und es ist eine heiße Nacht. Die erste in der wir unsere kleinen Ventilatoren nutzen.
Lago Tziscao
Unser letzter Halt bevor wir nach Guatemala einreisen ist der Lago Tziscao. Er liegt zusammen mit mehreren anderen Seen direkt an der Grenze zu Guatemala. Wir haben einen schönen Rasenplatz am Wasser.
Die Grenze kann man hier ganz einfach zu Fuß überqueren und eine kleine Schleife mit vielen kleinen Geschäften besuchen. Das zieht pro Tag eine Menge Reisebusse an. Warum genau es so beliebt ist haben wir aber noch nicht rausgefunden.
Wir genießen die zwei Nächte am See und sind nun bereit für ein neues Land.
Ich persönlich hätte nicht gedacht, dass mir Mexiko so gut gefällt aber wir haben es absolut positiv erlebt und uns sehr wohl gefühlt.
An unserem Spanisch müssen wir definitiv noch arbeiten aber das wird schon noch.